Projektarbeit
Die Grundlage unserer Arbeit bildet der Situationsorientierte Ansatz. Anhand von Beobachtungen und Gesprächen mit den Kindern (z.B. Kinderkonferenzen) erkennen die pädagogischen Mitarbeiter die Interessen und Bedürfnisse der Kinder. Daraus werden Projekte entwickelt, die zwischen einer Woche und mehreren Monaten dauern können. Grundsätzlich werden längerfristige Projekte bevorzugt. Gemeinsam mit den Kindern werden Ideen für die Projekte gesammelt, weiterentwickelt und umgesetzt. Wir wollen Kinder als Betroffene in Entscheidungsprozesse mit einbeziehen und ihnen ernsthaft Einflussnahme zugestehen.
Lernen in Projekten ist entdeckendes und forschendes Lernen. Dabei steht das Ergebnis nicht schon vorher fest, sind die Antworten nicht schon vorher klar. Kinder und Erwachsene begeben sich vielmehr in einen gemeinsamen Prozess des Forschens, Erkundens und Untersuchens. Die pädagogischen Mitarbeiter unserer Einrichtung verstehen sich als ständig lernende Personen. Wir glauben nicht, alles zu wissen, sondern möchten uns gemeinsam mit den Kindern neue Lebensbereiche erschließen und die Fähigkeiten und Kenntnisse der Kinder gezielt erweitern.
Projekte sind – trotz notwendiger Planung und Vorbereitung – Lernarrangements, die offen sind für spontane Ideen der Kinder, neue Überlegungen der Erzieherinnen oder Anregungen von Eltern oder anderen Personen.
Alle Projektangebote werden für die Kinder so transparent wie möglich gestaltet. Die Kinder wissen, was passiert, damit sie Schwerpunkte selber wählen und mitgestalten können. Schon durch die altersgemischten Gruppen müssen Projekte unterschiedliche Aktivitäten zulassen. Die meisten Projektangebote finden in einer Kleingruppe statt, so dass die beteiligten Kinder sich intensiv einbringen können, während die anderen Kinder spielen oder an anderen Aktivitäten teilnehmen.
Durch die Projektarbeit kann unsere Einrichtung für die Kinder zum „Bahnhof“, zur „Ritterburg“, zum „Atelier“, zum „Weltraum“ usw. werden.
Jedes Projekt hat einen individuellen Abschluss: Es kann ein Fest mit oder ohne Eltern sein, eine Fotowand, die uns das Projekt noch einmal vor Augen führt oder die Ausstellung von Projektergebnissen.
Die Projektarbeit gibt den Kindern die Möglichkeit:
- ganzheitlich gefördert zu werden
- selber tätig zu sein
- ihrer Neugier und ihrem Entdeckungsdrang nachzugehen
- eigene Ideen einzubringen
- autonom und kompetent zu denken.

Portfolio
Portfolioarbeit ist eine stärkenorientierte Entwicklungsdokumentation.
Im Portfolio wird im Prinzip all das zusammen getragen, was die Entwicklung und die Lebenswelt des Kindes veranschaulicht. Dies können sein:
- Fotos vom Kind in unterschiedlichen Situationen,
- Kommentare des Kindes zu den Fotos,
- Selbstporträts,
- Kunstwerke des Kindes,
- Seiten über Projekte der Einrichtung,
- Seiten, die von der Familie des Kindes gestaltet werden,
- Kinderinterviews,
- Lerngeschichten.
Das Portfolio ist eine sehr geeignete Grundlage für Gespräche, die pädagogische Fachkräfte und Eltern über die Entwicklung des Kindes führen.

Maxigruppe
Unsere Maxigruppe setzt sich aus den Kindern, die das letzte Jahr in unserer Einrichtung verbringen, zusammen. Sie treffen sich einmal wöchentlich und erleben gemeinsam vielfältige Projekte (z.B. Zahlenland, Brandschutzerziehung).
Von besonderer Bedeutung für den Beginn des Lesenlernens und das Erlernen von Schrift ist die Entwicklung der „phonologischen Bewusstheit“, die Fähigkeit, die Lautstrukturen gesprochener Sprache wahrzunehmen (Reime, Silben, Laute). Diese Fähigkeit fördern wir in unserer Einrichtung in regelmäßigen Abständen und im letzten Jahr vor der Einschulung in einem zusätzlichen fünfmonatigen Projekt. Täglich treffen sich die Maxikinder für 15 Minuten zur „WUPPI-Zeit“.
Gemeinsam mit den Kindern erlebt der Außerirdische Wuppi – als Handpuppe lebendig geworden – viele Abenteuer und hört Geschichten, bei denen Aufgaben zur phonologischen Bewusstheit zu lösen sind.

Schachprojekt
Regelmäßig findet in unserer Einrichtung ein Schachprojekt statt. An dem Projekt nehmen zwei Monate lang 8 Kinder teil und treffen sich zweimal wöchentlich am Nachmittag.
Während des Projektes stehen den Kindern im Freispiel in den Gruppenräumen Schachbretter zur Verfügung. Die Kinder der Projektgruppe vermitteln den jüngeren Kindern die Freude und das Interesse am Schachspiel. Dadurch erlernen auch jüngere Kinder die Namen der Spielfiguren, den Aufbau des Schachbrettes und einfache Schachregeln. Regelmäßig haben die Kinder die Möglichkeit in der Gruppe gegen Erwachsene zu spielen, um die erlernten Spielregeln zu festigen. Durch dieses Schneeballsystem erlernen mehr Kinder das Schachspielen als an dem Projekt teilgenommen haben.


GVS Herdecke e.V.
Zentrale Verwaltung
Gahlenfeldstraße 30
58313 Herdecke
Telefon 0 23 30 – 89 19 550
Fax 0 23 30 – 89 19 554